Anhand der Videoessays “Sahara Chronicle” und “Contained Mobility” stellt die Künstlerin ihre investigative Videopraxis zur Diskussion, die sich im unbenannten Intervall zwischen Kunst, Politik und Theorie verortet. In einer eigenen ästhetischen Sprache erforscht sie die umstrittenen Territorien der Welt und entwirft eine komplexe humane Geografie der globalen Mobilität mit all ihren Nebenwirkungen und undokumentierten Bewegungen. Im Versuch, die anschwellenden Migrationsflüsse in den Griff zu kriegen, kommen europaweit kolossale Grenz- und Abwehrmechanismen zum Einsatz. Dieser Trend hat in der Kunst eine Faszination mit Kontrolltechnologien und repressiven Grenzregimes ausgelöst, deren kritische Wirkung auch wieder fraglich ist. Im Gegenzug dazu untersuchen die Video-Erkundungen von Ursula Biemann durchwegs Gegengeografien, die sich durch verdeckte Operationssysteme, innovative Widerstandspraktiken und migratorische Selbstbestimmung herausbilden. Mit dem Betreten von off-limit-Zonen, geheimen Leitwegen, klandestinen und virtuellen Territorien visualisieren die Videos eine subversive geografische Praxis und gehen der Frage nach, inwiefern sich Künstler und Künstlerinnen in diese symbolischen und materiellen Räume einschreiben können.
Titel: Reflexion über die Wirksamkeit
Gegenwärtig sind vermehrt Stadtentwicklungsprojekte zu beobachten, die künstlerische urbane Interventionen als Planungs- und Gestaltungsinstrumente zu nutzen versuchen. Annahme bei diesen Versuchen ist, dass die klassischen Instrumente der Stadtplanung und des Urban Design nicht hinreichend auf heutige Anforderungen an urbanen Raum – von Partizipation bis zu Erlebnisintensität – reagieren und künstlerische Praktiken die Entwicklung alternativer Urban-Design-Prozesse unterstützen könnten. Im September 2010 hat ein interdisziplinäres Team an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ein Forschungsprojekt begonnen, das sich mit der Wirksamkeit solcher Interventionen auseinandersetzt. In Paderborn wollen wir erste Arbeitsansätze zur Diskussion stellen.
Titel: Objekt - Situation - Intervention. Zum Handlungsbegriff der Skulptur
Die Beschäftigung mit den Phänomenen des Interventionismus und des sog. new genre of public art hat binnen kurzer Zeit einen auf breiter Front akzeptierten Modus der Geschichtsschreibung hervorgebracht. Dabei werden die Praktiken des Interventionismus meist in Relation zu den Avantgarden der 1920er Jahre und/oder zu den Neo-Avantgarden der 1960/70er Jahre gesetzt, um als Differenzmerkmal eine veränderte Wertschätzung „des Politischen“ zu behaupten. Der Vortrag „Objekt - Situation - Intervention“ möchte am Beispiel der medienästhetischen Bestimmung von Skulptur, insbesondere ausgehend von den Bestimmungen der sog. site specifity, den Blick auf die „Crux“ einer solchen Geschichtskonstruktion lenken.
Titel: Das Fake als Intervention
Das Fake kann als eine Verfahrensweise des Fälschens verstanden werden, bei der die Aufdeckung von vornherein mitkalkuliert ist. In meinem Vortrag möchte ich mich vor allem den diskurskritischen Effekten dieser Form der ästhetisch-politischen Intervention widmen. Neben allgemein theoretischen Überlegungen über die Strategie des Fakens werden einzelne Aktionen – wie etwa solche der „Yes Men“ und daran angelehnte Praktiken – genauer betrachtet. Unter den Stichworten „Identitätskorrektur“, „Überaffirmation“ und „Herstellung von Sichtbarkeit“ wird nach dem kritischen Potential derer gefragt, z. B. institutionelle Transformationen in der Weltwirtschaft zu bewirken. Schließlich wird aber auch thematisiert, wann ein solcher Aktivismus an seine Grenzen geraten muss.
Titel: Gefährliche Liebschaften – Kunst zwischen Widerstand und Umarmung
Künstlerische Interventionen, die sich in kommerziellen oder öffentlichen Umgebungen bewegen, treffen zusehends auf ein intelligentes Umfeld, das jenes raffinierte Spiel der Subversion ebenso geschickt betreibt wie seine Eindringlinge. Kritische Distanz und lustvolle Inszenierung erzeugen komplexe Wechselwirkungen, welche die Demarkationslinie zwischen System und künstlerisch veranlasster Störung durchlässig werden lassen. In vielen Projekten agieren Intervention und Kooperation oftmals im Dialog und weisen über die Unversöhnlichkeit von Affirmation und Widerstand hinaus.
Titel: Bildpraktiken an den Randzonen des Politischen
In der Kunst der Gegenwart richten sich gesellschaftskritische Ansätze in erster Linie auf die Darstellungskonventionen des Politischen in den Medien. Anders als die Kunst der klassischen Moderne verfolgen heutige Positionen weniger die satirische Dekonstruktion der Protagonisten der politischen Szene, als die Unterbrechungen bzw. irritierende Vereinnahmung der medienrepräsentativen Blickverhältnisse auf die Sphären der Politik, indem sie „ästhetische Diskontinuitäten“ schaffen, die der „Restituierung medialer Ordnungen“ (Mersch) den Boden entziehen. Anstatt den medial verordneten Blick auf die theatralen Erscheinungsformen der Politik zu karikieren, lenken sie die Aufmerksamkeit auf den Offscreen Space der Bühne des Politischen. Durch eine Verlagerung der Perspektive werden die „medialen Paradoxa“ der Inszenierungsformen von Politik und deren gleichzeitige Indienstnahme politisch widerständiger Strömungen sichtbar gemacht. Das Groteske, das noch in der Moderne als ästhetisches Mittel der Entlarvung von Hierarchien und Machtverhältnissen diente, ist in der Kultur der Gegenwart von der Peripherie ins Zentrum des gesellschaftlichen und politischen Lebens gerückt. Diese widersprüchliche Logik, in der das medial Sichtbare des politischen Geschehens selbst einer grotesken Ver-rückung des ethisch Normativen gleicht, bildet den Ansatzpunkt heutiger künstlerischer Auseinandersetzungen, die auf die Erosionen des Politischen durch den Entzug der medial antizipierten Blickverhältnisse reagieren.
Titel: Ausstellung oder Kult? Benjamin, Deleuze und die Politik des Kinos
In seinem „Kunstwerk-Aufsatz“ argumentiert Walter Benjamin für eine Politisierung der Wahrnehmung, die ihr Training durch die Großstadterfahrung erhält und ihr ästhetisch angemessenes Medium im Film entwickelt. Zentral ist unter anderem die Gegenüberstellung von „Ausstellungs-“ und „Kultwert“. Den soziologischen Hintergrund für das Konzept des Ausstellungswertes bietet in meiner Rekonstruktion Georg Simmel, denn ihm zufolge ist es für die Individuen einer modernen Gesellschaft gerechtfertigt und notwendig, sich sichtbar zu machen. Da dieses Konzept allerdings ambivalent ist, empfiehlt es sich, zugleich auf Michel Foucaults Begriff des Dispositivs zu rekurrieren. Demgegenüber verschiebt Gilles Deleuze die Aufmerksamkeit von der Sozialtheorie zur Ontologie und hält filmphilosophisch Ausschau nach dem „Zeitbild“ und dem „Seher“, Konzepten, die zwischen Ästhetik und Mystik oszillieren. Deleuze reetabliert insofern auf pseudo-revolutionäre Weise eine Philosophie (des Kinos), die für die Rückkehr des Kultwerts steht.
Titel: Synthetic Performance: Ein Missbrauch von Unterhaltungselektronik
Die beiden Netzkünstler und „Hacktivisten“ Eva und Franco Mattes reinszenieren seit 2007 in einem laufenden Projekt historische Performances auf der Online-Plattform „Second Life“. Hieran ist nicht allein spannend, welchen Transformationen die Performances hierbei unterliegen, oder wie sich der Kunstraum in den virtuellen Raum hinein verlängert, sondern in erster Linie die (spielerische) Aneignung und damit auch Umwidmung sowohl von fremden Kunstwerken als auch von Unterhaltungselektronik. Letzteres soll im Zentrum des Vortrags stehen, da sich vor allem hieran die Frage nach den „Interventionen“ im (halb-)öffentlichen Raum der MUDs diskutieren lässt.
Titel: Eingriffe in den Möglichkeitsraum? Stadtprojekte als neues Genre des Theaters
Für Willi Dorner nimmt sein Projekt urban drifting auf der Straße den Charakter einer Intervention an. Intervention als Engriff in einen (urbanen) Raum fragt nach der Materialität des Eingriffs sowie nach der des Interventionsraums. Zeitgenössisches Theater lässt sich als verwandt mit urbanem Raum bezeichnen; beides sind Möglichkeitsräume im Sinne einer Verschiebung materieller Gewichtung: potenzieller Raum geht über real präsenten Raum hinaus, eröffnet eigene und autonome Erfahrungsdimensionen. Materialität konstituiert sich in der Verantwortung der Zuschauenden, in ihrer Fähigkeit, Raum zu praktizieren und zu schaffen.
Titel: Die Situationisten und die Aufhebung der Kunst: Was bleibt davon nach fünfzig Jahren?
Die Situationistische Internationale ist heute wesentlich bekannter als während ihrer Existenz (1957–1972). Sie gilt oft als der historisch letzte Versuch, avantgardistische Kunst mit avantgardistischer Politik zu verbinden. In Wirklichkeit ging es den Situationisten jedoch um die „Aufhebung der Kunst“ in der Revolution. Kann sich irgendeine heutige Kunst- oder Politikform zu Recht darauf berufen? Und war dieses Programm der Aufhebung nicht an einen Fortschrittsgedanken gebunden, der heute selber überholt wirkt, so dass nun eine Verteidigung der Kunst mit „situationistischen“ Argumenten möglich scheint? Und wenn ja, welcher Kunst?
Titel: „Das Ufo ist gelandet“ // Transformationen, Interventionen, Aneignungen. Reflexionen zur Eichbaumoper
Architektenkollektive wie z.B. Raumlabor_Berlin verfolgen mit ihren Projekten oftmals einen interventionistischen und partizipativen Ansatz. Sie agieren an Schnittstellen von Kunst, Architektur, Stadtplanung und Ethnographie. Es wird versucht, mit den Mitteln der Kunst neue Sichtweisen im und auf den urbanen Raum herzustellen und Erfahrungshorizonte jenseits des Bekannten zu eröffnen. Zugleich fragen diese Akteure nach den sozialen, politischen und historischen Dimensionen eines jeweiligen Ortes. Mein Vortrag ist u. a. von den Fragestellungen motiviert: Welches Architekturverständnis wird durch die temporären Eingriffe generiert? Wie kommen künstlerische Praktiken als Mittel der Erweiterung des Verständnisses urbaner Wirklichkeit zum Einsatz?
Titel: Kollektivillusionen und Informationsguerilla
Wir wissen nur, dass wir nichts wissen: Medien berichten selektiv, gewichtend, ohne oder im falschen Kontext und selten unabhängig. Wir kennen unsere Geschichte so gut wie nicht, da Geschichtsschreibung gefiltert ist. Staaten halten alles Mögliche geheim; die Industrie täuscht, indem sie über PR falsche Referenzen lanciert. Nunmehr steht das Internet zur Verfügung, das mit „Bürgerjournalismus“ Alternativen zu konventionellen Gatekeepern bietet. Der Referent experimentiert mit Gegenöffentlichkeiten durch eigene Projekte wie Finanzparasiten.de und dessen Derivate. Er kooperiert mit dem kritischen Gerichtsblog Buskeismus.de, betreibt eigene Blogs zum Medienrecht und zur Flugsicherheit und unterstützt das Projekt WikiLeaks.org, mit dem das Propaganda-Kartell der Medien durchbrochen werden könnte. Die Wikipedia-Community attackiert den Referenten als Nestbeschmutzer, da er die gruppendynamischen Phänomene bei den Gatekeepern des neuen Leitmediums pointiert kritisiert.
Ève Lamoureux
Titel: Die Partizipation im Herzen der künstlerischen Intervention in Québec. Die eingreifende Aktion und die Kunst der Gemeinschaft als interventionistische Formen künstlerisch-sozialen Engagements
Gegenstand des Vortrags sind zweierlei Formen des künstlerisch-sozialen Engagements: die eingreifenden Aktion und die Kunst der Gemeinschaft. Zahlreiche Künstler aus Québec experimentieren nicht nur konkret mit diesen Formen, sie treiben zugleich deren Theoretisierung und Analyse voran (vgl. etwa die Arbeiten von Le Lieu und ihre Zeitschriften Inter : arts actuels sowie Engrenage noir/LEVIER). Trotz wichtiger Differenzen teilen die eingreifende Aktion und die Kunst der Gemeinschaft eine zentrale Idee: bestimmte Formen der Partizipation in der Realisation der Werke spielen nicht nur eine Rolle bei der Annäherung zwischen der Kunst und ihrer Nicht-Öffentlichkeit, sondern eröffnen die Möglichkeit der persönlichen Intervention, als Bürger, in der Stadt. Es ist diese Idee, die hier analysiert werden soll, und zwar im Kontext der Limitierungen der auf sie rekurrierenden Formen der Praxen. Welche Form der Partizipation wird der Öffentlichkeit angeboten? Inwieweit kann eine künstlerische Partizipation ein Akt staatsbürgerlichen Handelns sein? Kann eine Partizipation in einem künstlerisch-kollaborativen Prozess eine politische Subjektivierung fördern? Was zeigen uns diese künstlerisch-sozialen Formen über die Definition des öffentlichen Raumes und den Handlungsraum staatsbürgerlicher Aktion?
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Titel: Moonwalk in EchtZeit
In ihrem Projekt FACELESS überprüfte Luksch mit den Mitteln der Kunst die gesetzlichen Rahmenbedingungen zum Schutz der Privatheit, im Zusammenhang mit Datentransfer und Videoüberwachung. Diese Studie bildet den Ausgangspunkt einer Kritik an einem durch kommerzielle Parameter formulierten Fortschrittsgedankens und der damit einhergehenden Auflösung von Privatheit und Öffentlichkeit: Moonwalk als Illusion vorwärtszugehen.
Ausgehend von einer Kritik an Jacques Rancières viel beachteten Schriften zur Ästhetik formuliert der Vortrag die These, dass Politik und Ästhetik auf philosophischer Ebene im Sinne einer neuen Heteronomieästhetik zusammengebracht werden müssen. Diese These wird in einem zweiten Teil anhand unterschiedlicher künstlerischer Praktiken der Intervention in den öffentlichen Raum, bzw. der Produktion von öffentlichem Raum, illustriert.
Titel: Grundzüge politischer Kunst im 20. Jahrhundert
Der Vortrag zeichnet kursorisch die Entwicklungslinien politischer Kunst von den 1920er Jahren bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nach. Das Augenmerk liegt dabei nicht auf den Staatskünsten, sondern auf den verschiedenen Formen künstlerischen Widerstands gegen politische und soziale Hegemonien ihrer Zeit. Es geht um die Fragen nach der Spezifik einer politischen Kunst, nach ihren Artikulationsformen und Strategien, ihren Themen und ihrer Ikonographie, nach ihrem Verhältnis zu den künstlerischen Avantgarden und zu den sozialen Bewegungen ihrer Zeit.
Titel: Intervention als „moral provisoire“ unserer Zeit
Der Vortrag geht der Frage nach, unter welchen konzeptuellen Bedingungen sich der Begriff der Intervention als Akt, d. h. als situationsunterbrechendes und situationsumänderndes Handeln denken ließe. Dabei greift er auf Lacans Kategorien des Symbolischen, des Imaginären und des Realen zurück. Sich beziehend auf Badious politische Reaktualisierung von Descartes bekannter Maxime einer provisorischen Moral für Situationen, in denen das Alte seine Kraft verloren hat, das Neue sich aber noch nicht denken lässt, versucht der Vortrag gleichzeitig, den interventionistischen Akt als Orientierungspunkt im Denken und in der Existenz zu entwickeln.
Titel: Politik der Wahrnehmung als Voraussetzung für eine neue Poetik des Raumes? Überlegungen am Beispiel zeitgenössischer Theaterinszenierungen in Brasilien und Argentinien
Teatro Vertigem (Brasilien) und Teatro El Periférico de Objetos (Argentinien) sind nur zwei Beispiele von zahlreichen zeitgenössischen Theatergruppen in Lateinamerika, für die der Ort der (Theater-)Kunst jenseits von Mimesis zu suchen ist. Dies gilt insbesondere für die Wahl der „Bühne“, denn es werden Orte bespielt, Räume eingenommen, die ausschließlich gesellschaftlichen Verwendungsansprüchen unterliegen (Metrounterführungen, Gefängnisse, Plätze, etc.). Der Vortag geht anhand dieser Beispiele der Frage nach, inwiefern auf diese Weise ein „Kampf“ (Agon) um die Existenz einer gesellschaftlichen Bühne der Sichtbarkeit ausgetragen wird, der nicht nur einen strukturellen Zusammenhang zwischen Politik und Performativität herstellt, sondern darüber hinaus dazu herausfordert, über eine Poetik des Raumes nachzudenken, die den aristotelischen Wirkungsanspruch von Darstellungen überschreitet. Mit Rancière soll die Frage der Wahrnehmung dabei zum Problem erhoben werden, dem sich das politische Theater heute zu stellen hat.
Titel: \run subversion.exe - Subversive Medienpraktiken als Mythos und Praxis
Schnell haben sich die Neuen Medien den Ruf des Subversiven erworben. Selbstverständlich stellen neue Medienpraktiken traditionelle Gewohnheiten in Frage, machen so manches Geschäftsmodell obsolet und ermöglichen Nutzern Zugang zur aktiven Medienproduktion. Die Diffusion neuer Medien geht oftmals einher mit dem Versprechen nach gesellschaftspolitischem Fortschritt durch technologische Weiterentwicklung. Gerade die neuen Medien, Computertechnologie, Internet, das World Wide Web und seit ein paar Jahren das sogenannte Web 2.0 und mobile Telefone haben sich als „tactical media“ das symbolische Kapital erworben, Geheimwaffen politischer Aktivisten zu sein. Unterstützt wird diese Legende durch die massenmediale Repräsentation von Beispielen zivilen Ungehorsams gegen Regierungen (Twitter in Teheran), künstlerischem Aktivismus gegen Unternehmen (Suicidemachine und Facebook), oder Aktionen einer Spaßguerilla (Anonymous und Scientology). In meinem Beitrag werde ich die Anwendung von Medientechnologie als „tactical media“ diskutieren. Das Subversive ist aufgrund der politisch korrekten Intentionen der Aktivisten positiv konnotiert. Dabei wird nicht nur übersehen, dass dieser Medienaktionismus oftmals nicht über eine rein symbolische Wirkung hinaus effektiv ist, sondern, dass Medientechnologie anderswo sehr viel subversiver und effizienter eingesetzt wird.
Titel: The Organ That Weeps
„Black“ verweist nicht etwa auf eine bestimmte Gruppierung mit festgesetzten Charakteristika, deren gesellschaftliches Sein oder künstlerische Vorstellung durch Hautfarbe, genetisches Make-up oder biologische Vererbung determiniert ist. Es beschwört keine substantielle kulturelle Identität herauf, welche sich – starr den Zeiten trotzend – wie von selbst in die Arbeit einschreibt, und folglich dazu dienlich wäre, kollektiv all diejenigen zu „repräsentieren“, die einer solch bestimmten „Rasse“, ethnischen Gemeinschaft oder Tradition angehören. „Black“, wie es hier zum Einsatz kommt, ist eine politisch, historisch und kulturell konstruierte Kategorie: eine umstrittene Idee, welche nicht am letztgültigen Ort angelangt sein kann.